Kaum ein Unkraut bereitet Gartenbesitzern so viele schlaflose Nächte wie der Schachtelhalm und die Pflanze ist zudem äußerst widerstandsfähig.
Schachtelhalm war eine der ersten Landpflanzen und existiert seit fast 400 Millionen Jahren. Wenn man bedenkt, wie viele Millionen Jahre Schachtelhalm überlebt hat, ist es kein Wunder, dass man ihn im Garten nur schwer loswird.
Glücklicherweise gibt es wirksame Methoden zur Bekämpfung von Schachtelhalm. Lesen Sie weiter, um ein wirksames Rezept zum Entfernen von Schachtelhalm aus Ihrem Garten zu erhalten.
Der Ackerschachtelhalm ist der häufigste Gartenbesucher
In der Antike gab es viele Gattungen von Schachtelhalmpflanzen, heute gibt es jedoch nur noch eine Gattung, die fast überall auf der Welt wächst. Innerhalb der Gattung gibt es mehrere verschiedene Schachtelhalmarten, aber vor allem der Ackerschachtelhalm ( Equisetum arvense) ist eine Plage für Ihren Garten.
Wie Schachtelhalme aussehen
Der Ackerschachtelhalm ähnelt in seiner Form einem kleinen, schlanken Weihnachtsbaum oder einem grünen Fuchsschwanz – daher wird er auch Fuchsschwanz genannt. Die Pflanze wird 10–50 cm hoch und die ersten Triebe sind 2–5 mm dick. Die im Frühjahr austreibenden Triebe sind bräunlich, die späteren Triebe sind grün.
Der Ackerschachtelhalm hat ein tiefes und breites Wurzelsystem, was einer der Gründe ist, warum die Bekämpfung des Schachtelhalms so schwierig ist. Ein weiterer Grund ist, dass die Wurzeln empfindlich sind und leicht brechen. Aus den im Boden verbliebenen Wurzelstöcken entwickeln sich neue Schachtelhalme. Schachtelhalm vermehrt sich außerdem durch Sporen, die vom Wind aus den ersten Frühlingstrieben im April verbreitet werden. Die späteren Triebe bilden keine Sporen.
Sechs Methoden zur Schachtelhalmbekämpfung
Nachfolgend finden Sie sechs verschiedene Lösungen zur Bekämpfung von Schachtelhalm. Egal für welche Methode Sie sich entscheiden: Erwarten Sie nicht, dass Ihr Garten in wenigen Monaten unkrautfrei ist. Schachtelhalm ist ein hartnäckiges Unkraut, und es kann Jahre dauern, bis es beseitigt ist.
Nimm die Sonne aus den Schachtelhalmen
Wenn ein Teil Ihres Gartens vollständig von Schachtelhalm überwuchert ist, können Sie eine strapazierfähige Unkrautsperre oder ein Vlies kaufen und den Bereich abdecken. Schachtelhalmtriebe sind scharf und können dünnere Stoffe durchbohren.
Bei dieser Methode zur Schachtelhalmbekämpfung ist Geduld gefragt. Es kann drei bis vier Jahre dauern, bis der Schachtelhalm vollständig ausgerottet ist. Es kann aber auch sein, dass der Schachtelhalm irgendwo außerhalb des Gartens wieder sprießt und dann – selbst nach vier Jahren Abdeckung – wiederkommt.
Schneiden, kneifen oder verbrennen Sie Ihr Unkraut
Da außer Gras kaum eine Pflanze regelmäßiges Schneiden oder Stutzen verträgt, können Sie diese Methode auch zur Bekämpfung von Schachtelhalm anwenden. Sie können Gras vorteilhaft dort säen, wo der Schachtelhalm wächst, und den Rasen wie gewohnt mähen. Damit der Schachtelhalm nicht einfach außerhalb der Rasenfläche Wurzeln schlägt, sollten Sie das Gras in alle Richtungen 75–100 cm breiter als die Fläche säen. So weit kriechen die Wurzeln ungefähr. Wenn Sie dem Gras einen Vorsprung verschaffen möchten, können Sie Rollrasen verwenden. Wie Sie dabei vorgehen, lesen Sie in unserer Anleitung zum Verlegen von Rollrasen .
Das Unkraut des Nachbarn schneiden
Dieses Wissen können Sie sich auch zunutze machen, wenn die Pflanzen aus dem Nachbarsgarten stammen und sich unter Ihre Hecke schleichen. Auch dort können Sie Gras in einer Breite von etwa 1 Meter bis zur Hecke säen und regelmäßig mähen.
In Ihren bepflanzten Beeten oder zwischen Fliesen können Sie die Triebe abknipsen, aber Sie müssen dies oft und energisch tun – und lange dabei bleiben. Die Pflanze wird irgendwann aufgeben, wenn Sie weitermachen und alle Triebe entfernen.
Zwischen den Fliesen können Sie auch einen Gasbrenner oder einen elektrischen Unkrautbrenner verwenden, um die Schachtelhalme abzuschneiden. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie bei der Schachtelhalmbekämpfung kein Feuer entfachen.
Graben Sie tief und lange
Obwohl es unmöglich ist, alle Wurzelstöcke des Schachtelhalms zu entfernen, lohnt es sich, sie im Rahmen der Schachtelhalmbekämpfung auszugraben. Verwenden Sie dazu besser einen Greifer als einen Spaten, da dieser die Wurzeln durchtrennt und mehr und größere Wurzelstöcke übrig lässt. Mit einem Greifer erreichen Sie einen größeren Teil des Wurzelgeflechts – und je mehr, desto besser. Graben Sie tief. Die Wurzeln reichen bis zu 50–150 cm tief. So können Sie die Pflanzen fest umstoßen und die oberen Triebe leichter abknipsen, wenn sie austreiben.
Den Schachtelhalm mit Bodendeckern ersticken
Wenn Sie möglichst viel Schachtelhalm ausgegraben haben, können Sie die Pflanze mit Bodendeckern klein halten. Wählen Sie dazu Bodendecker mit großen, schattenspendenden Blättern, wie zum Beispiel Funkien. Pflanzen Sie die Pflanzen außerdem dicht, sodass sie den Boden innerhalb relativ kurzer Zeit bedecken. Sollten Schachtelhalme durch die Bodendecker brechen, sollten diese natürlich abgeschnitten oder gekürzt werden.
LESEN SIE AUCH: Die 15 besten Bodendeckerpflanzen
Schachtelhalm kann nicht vergiftet werden.
Gifte wirken bei Schachtelhalm nicht besonders gut. Das liegt zum einen daran, dass die Pflanze selbst dann, wenn man die oberirdisch sichtbaren Pflanzenteile abtötet, aus den Wurzeln nachwachsen kann, und zum anderen daran, dass Schachtelhalm eine wachsartige Oberfläche hat, die für Gift nur schwer durchdringen kann. Sparen Sie sich und der Umwelt also die Herbizide. Nur harte Arbeit kann Schachtelhalm wirksam bekämpfen.
Am effektivsten: Lebensbedingungen ändern
Bevor der Schachtelhalm das Land eroberte, war er eine Meerespflanze, und auch heute noch liebt er Feuchtigkeit und nährstoffarmen, sauren Boden. Eine wirksame Methode zur Bekämpfung des Schachtelhalms besteht daher darin, seine Lebensbedingungen zu ändern und den Boden trockener, nährstoffreicher und weniger sauer zu machen.
Lassen Sie das Wasser ab
Eine Möglichkeit, die Feuchtigkeit abzuleiten, ist die Installation von Drainagerohren. Drainagerohre fungieren als unterirdische Rinne, die das Wasser vom sumpfigen Bereich wegleitet. Daher müssen die Rohre so tief eingegraben werden, dass sie ein Gefälle aufweisen, das im feuchten Bereich am höchsten ist und nach unten abfällt, je weiter das Rohr entfernt ist. Ein Drainagerohr hat einen Durchmesser von ca. 10 cm und ist mit Löchern versehen.
Da Schachtelhalmwurzeln tief reichen, muss der Abfluss zur Schachtelhalmbekämpfung etwa einen Meter tief im Boden liegen. Füllen Sie oben Kies oder Ähnliches auf, damit das Wasser ungehindert in den Abfluss gelangen kann. Füllen Sie die letzten 20–25 cm mit Erde auf. Beachten Sie, dass Sie den Abfluss nicht an die Kanalisation anschließen dürfen – hierfür benötigen Sie einen autorisierten Klempner. Sie können aber ein Regenbeet oder einen Gartenteich anlegen und das Wasser dorthin leiten.
Sehen Sie sich hier unsere Auswahl an Kies in Big Bags an ->
Erde austauschen oder durchmischen
Es ist auch sinnvoll, die Erde, in der die Schachtelhalme gedeihen, auszutauschen oder aufzulockern. Bei einem kompletten Erdaustausch sollte die Erde auf die gewünschten Pflanzen abgestimmt sein. Für eine Hecke eignet sich beispielsweise Heckenerde . Sie können Kies untermischen. Sie müssen die Erde bei der Schachtelhalmbekämpfung aber nicht komplett austauschen, sondern können die vorhandene Erde einfach verbessern.
Mischen Sie Ton in Sand und umgekehrt
Bei schwerem und dichtem Lehmboden können Sie mageren Sandboden untermischen. Pro 100 Quadratmeter benötigen Sie 5-8 Kubikmeter. Dadurch erhält der Boden eine sogenannte Krümelstruktur, die das Abfließen des Wassers ermöglicht. Der Sandboden sollte in den Lehmboden eingefräst oder eingegraben werden.
Bei sandigem, nährstoffarmem Boden machen Sie es umgekehrt und geben Sie Lehmboden hinzu. Geben Sie 1,5 Kubikmeter pro 100 Quadratmeter Boden hinzu. Geben Sie den Lehmboden im Herbst hinzu und bearbeiten oder graben Sie ihn im Frühjahr zusammen mit dem Torfmoos ein.
Macht den Boden neutral und nährstoffreich
Schachtelhalme bevorzugen nährstoffarme Böden. Achten Sie daher unabhängig von Ihrer Bodenart darauf, dass Ihr Boden nährstoffreich ist. Sie können beispielsweise Kompost ausbringen oder eine andere Form von Dünger verwenden. Das ist nicht nur gut für die Schachtelhalmbekämpfung, sondern freut auch Ihre anderen Pflanzen.
Schachtelhalme mögen auch sauren Boden. Wenn Ihr Boden also sauer ist, sollten Sie den pH-Wert erhöhen, sodass er neutral wird – d. h. einen Wert von 7 erreicht. Zuerst sollten Sie Ihren Boden beispielsweise mit Lackmuspapier testen, um sicherzugehen, dass er sauer ist – d. h. unter 7 liegt. Dann können Sie 5–6 kg Kalk pro 10 Quadratmeter Lehmboden und 3–4 kg pro 10 Quadratmeter Sandboden ausbringen. Zur Schachtelhalmbekämpfung wird also mehr Kalk benötigt, als wenn Sie den Garten sonst kalken.