Die Engelstrompete ist eine wunderschöne, farbenfrohe und duftende Bereicherung für Ihren Garten. Die Pflanze gedeiht in Töpfen, Beeten und Wintergärten, und Ihre Mühe wird mit großen, wunderschönen, himmlischen Trompeten reichlich belohnt.
Sie gilt als anspruchsvolle Pflanze, deren Anbau nur Experten beherrschen. Das liegt vermutlich vor allem am hohen Arbeitsaufwand, denn die Pflege der Trompete ist nicht besonders kompliziert – man muss sich aber täglich um sie kümmern. Hier finden Sie eine Anleitung, was Ihre Engelstrompete von Ihnen verlangt.
Was ist eine Engelstrompete?
Die Engelstrompete stammt ursprünglich aus den Anden in Südamerika. Hier wächst sie in Buschland mit nährstoffreichem, stickstoffreichem Boden. Die Blume hat ihre eigene Gattung, Brugmansia, und gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Sie ist mit dem Feigenkaktus verwandt und wird unter dem lateinischen Namen Datura verkauft.
Das Klima, in dem die Trompeten wachsen, ähnelt unserem sehr, allerdings ohne Frost. Das bedeutet, dass die Pflanzen im Sommer hier gut gedeihen, im Winter aber geschützt werden müssen. Der Baum kann recht hoch werden und wächst sehr schnell.
Die wärmeliebende Art kann in derselben Anzahl von Jahren zwei bis drei Meter hoch werden. Die Blüten sind groß und trompetenförmig – daher der Name – und duften herrlich. Ein Baum kann im Juli und August und manchmal bis in den Herbst hinein problemlos mehrere hundert Blüten tragen. An einem Spätsommerabend können sie den ganzen Garten mit Duft erfüllen.
Engelstrompete – Sortenführer
Es gibt über 550 registrierte Hybriden und noch mehr nicht registrierte. Sie stammen alle von den ursprünglichen sechs Wildarten und einer natürlichen Kreuzung ab. Je nach Standort lassen sich die Arten in montane oder kalt- und thermophile Arten unterteilen. Die montanen Arten wachsen im kühlen Hochland, während die thermophilen Arten in warmen Regenwaldgebieten vorkommen. Diese Einteilung ist hilfreich, wenn Sie Ihre Pflanzen aus Samen vermehren möchten.
Die Hauptregel besteht darin, dass die Bergarten nur von den Bergarten bestäubt werden und umgekehrt, mit einer Ausnahme: Brugmansia aurea, die zwar Bergarten sind, aber nur von den wärmeliebenden Arten bestäubt werden.
Brugmansia aurea
Aurea bedeutet golden und diese Art blüht mit gelben oder weißen Blüten. Aurea ist eine Bergpflanze, die in der Natur zwar in den Bergen wächst, aber auch bei Hitze gut gedeiht. Aurea hat, wie Arborea, einen sehr starken Duft. In freier Wildbahn gilt sie als ausgestorben.
Brugmansia sanguinea
Sanguinea bedeutet blutrot und diese Art blüht in leuchtendem Rot, Orange, Gelb und Grün. In der Natur wird sie bis zu 10 Meter hoch. Sanguinea ist eine Bergpflanze und gedeiht im Gegensatz zu Vulcanicola am besten an einem schattigen Standort. Gemeinsam ist beiden, dass sie weniger Wasser und Dünger benötigen als die anderen Arten.
Auf Englisch heißt es „Die Trompete des roten Engels“
Brugmansia suaveolens
Suaveolens bedeutet duftend und diese Art bringt weiße oder gelbe Blüten hervor. In freier Wildbahn erreicht sie eine Höhe von 3-5 Metern. Suaveolens ist eine wärmeliebende Art und gilt heute in freier Wildbahn als ausgestorben.
Engelstrompete
Versicolor bedeutet „verschiedene Farben“. Diese Art bringt weiße Blüten hervor, die mit der Zeit ihre Farbe in Pfirsich, Rosa oder Aprikose ändern können. Sie wird in der Natur 3–5 Meter hoch und hat die größten Blüten aller Arten. Sie werden 30–40 cm lang. Versicolor liebt Wärme und gilt in der Natur als ausgestorben.
Brugmansia vulcanicola
Vulcanicola bedeutet „diejenige, die vulkanischen Boden liebt“. Diese Art wird in freier Natur bis zu 4 Meter hoch und bringt die kleinsten Blüten aller Arten hervor. Sie werden 15–22 cm groß. Vulcanicola ist eine Bergart und gedeiht, wie auch Sanguinea, am besten an einem schattigen Standort. Beide Arten benötigen zudem weniger Wasser und Dünger als die anderen Arten.
Brugmansia arborea
Arborea bedeutet „baumartig“ und obwohl die Pflanze ein Strauch ist, kann sich diese Art sehr baumartig entwickeln. In der Natur kann sie bis zu 7 Meter hoch werden. Arborea ist eine Bergpflanze, gedeiht aber trotz ihrer Herkunft aus den Bergen gut in der Hitze. Arborea ist die ursprüngliche Art mit dem stärksten Duft. Der Duft erinnert an Vanille und Honig.
Brugmansia insignis
Insignis bedeutet außergewöhnlich oder bemerkenswert. Insignis blüht in Weiß und Rosa und wird in der freien Natur 3-4 Meter hoch. Insignis liebt Wärme und gilt in der freien Natur als ausgestorben.
Engelstrompete - Pflanzanleitung
Wer die richtige Erde wählt und gut gießt, hat mit seiner Engelstrompete gute Chancen auf Erfolg. Hier erfahren Sie mehr über die Ansprüche des exotischen Gartengastes.
Standort und Topf
Die Engelstrompete steht gerne warm und in der vollen Sonne, kann aber auch zu viel davon bekommen. Behalten Sie Ihre Pflanze im Auge – wenn sie weiße Blätter bekommt, sollte sie weniger Sonne bekommen. Ein windgeschützter Platz ist ratsam, da der Wind Blätter und Blüten leicht zerreißen kann. Bei richtiger Platzierung kann sich die Trompete im Laufe eines Sommers von der Größe einer Topfpflanze zu einem mehrere Meter hohen Baum entwickeln.
Trompeten mögen es in ihren Töpfen eng, daher können Sie für Ihre Pflanze einen relativ kleinen Topf wählen. Dadurch blüht sie mehr, Sie müssen sie aber auch häufiger gießen. Ein größerer Topf kann das Wasser länger halten, die Pflanze blüht aber etwas weniger. Sie können mit dem Umtopfen warten, bis die Wurzeln unten aus dem Topf herausragen.
Wenn Sie die Trompete im Garten pflanzen möchten, empfiehlt es sich, sie im Topf einzugraben. Dies kann beispielsweise ein Einmachglas mit Drainagelöchern sein. Auf diese Weise lässt sich die Pflanze bei Frost viel einfacher aus dem Boden holen.
Erde für Engelstrompeten auswählen
Die Engelstrompete bevorzugt leicht sauren bis neutralen Boden. Also einen Boden mit einem pH-Wert von 6,5-7. Genau hierauf ist die Pflanze sehr empfindlich. Unter- oder überschreitet der pH-Wert diesen Wert, beginnt die Pflanze unter Nährstoffmangel zu leiden und wird dadurch anfällig für Krankheiten. In der Regel bewegt sich der pH-Wert nicht nach oben, sondern nach unten. Sollte Ihr pH-Wert dennoch steigen, lässt er sich mit einer Tasse Essig auf knapp 4 Liter Wasser wieder nach unten korrigieren. Umgekehrt sollten Sie Kalk zugeben, um den pH-Wert anzuheben.
Die schöne Blume ist den nährstoffreichen Boden ihrer Heimatregion gewohnt und möchte ihn auch hier. Sie kann in mit Kalk und Nährstoffen angereichertem Torfmoos, eventuell mit etwas Lehmboden aus dem Garten, gezogen werden. Der Lehm bindet den Kalk, wodurch der pH-Wert stabiler wird, und speichert zudem Feuchtigkeit und Nährstoffe, die dann nicht mit dem Gießwasser ausgewaschen werden.
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Engelstrompete - Pflegeanleitung
Denken Sie bei der Pflege Ihrer exotischen Pflanze an ihre Herkunft und versuchen Sie, ihre natürliche Umgebung nachzuahmen. Für die Engelstrompete sind das in der Regel Sonne, Wärme, viele Nährstoffe und viel Wasser.
Engelstrompete gießen
Es versteht sich fast von selbst, dass eine Pflanze, die in einer Saison mehrere Meter wachsen kann, sowohl hungrig als auch durstig ist. Auch die Engelstrompete benötigt reichlich Nährstoffe und Wasser. An einem heißen Sommertag muss eine große Pflanze im Topf bis zu mehrmals täglich gegossen werden. Auch wenn Sie Ihre Trompete in Gartenerde gepflanzt haben, ist es ratsam, an heißen Tagen zu gießen. Die wärmeliebenden Arten benötigen am meisten Wasser, und ein großer Baum kann an einem heißen Sommertag bis zu 20 Liter Wasser schlucken.
Engelstrompete düngen
Die Engelstrompete sollte während der Wachstumsperiode mehrmals pro Woche gedüngt werden – am besten zwei- bis dreimal. Bei wasserlöslichem Dünger sollten Sie je nach Pflanzengröße zwischen 5 und 15 Gramm Dünger pro 10 Liter Wasser verwenden. Geben Sie zusätzlich Stickstoff hinzu, da die Trompete an Stickstoff im Überfluss gewöhnt ist. Geben Sie dazu eine Schicht Bodenverbesserer auf den Topf oder das Beet oder düngen Sie beispielsweise mit Lupinendünger.
Alternativ können Sie der Pflanze ein- bis zweimal wöchentlich eine Verschlusskappe dreifachen Ammoniak ins Gießwasser geben.
Beschneiden oder nicht
Es ist nicht notwendig, die Engelstrompete zu beschneiden. Die meisten Menschen tun dies, weil sie nicht genug Platz haben, damit die Pflanze ihre volle Größe erreichen kann.

In der Natur ist die Engelstrompete ein buschiger Strauch, lässt sich aber sehr leicht zu einem Baum heranziehen. Dazu kneifen oder schneiden Sie einfach die Seitenäste der jungen Pflanze ab – zunächst schießt sie vor allem nach oben. Etwas anspruchsvoller wird es, wenn die Pflanze älter ist.
Wo und wann Engelstrompeten schneiden
Ihre Engelstrompete durchläuft im Sommer zwei verschiedene Phasen. Die erste Phase ist die Wachstumsphase, in der die Pflanze in die Höhe wächst. Die zweite Phase ist die Blütephase, in der der Baum verzweigt, Knospen bildet und – natürlich – blüht. Der Übergang von einer Phase in die andere ist recht einfach zu erkennen: Der vollkommen gerade Stamm teilt sich in zwei Hälften und ähnelt einem Y.
Engelstrompeten sollten oberhalb des Y-förmigen Schnitts beschnitten werden. Unterhalb des Y-förmigen Schnitts überleben die Pflanzen, müssen dann aber erneut die Wachstumsphase durchlaufen, um zu blühen. Oberhalb des Y-förmigen Schnitts blüht die Pflanze schneller. Engelstrompeten vertragen zwar einen recht starken Schnitt, für eine schnelle Blüte sollten sie jedoch oberhalb des Y-förmigen Schnitts beschnitten werden. Dasselbe gilt beim Veredeln.
Der Schnitt oberhalb des Y sollte im Herbst erfolgen. Denken Sie daran, Handschuhe zu tragen, damit Sie keine Allergien entwickeln.
Winterlagerung der Engelstrompete
Wenn Sie Ihre Engelstrompete über den Winter draußen lassen, stirbt sie ab. Sie verträgt keinen Frost. Wenn Sie sie also in der nächsten Saison wieder genießen möchten, holen Sie sie bei Temperaturen um die 8 Grad ins Haus. Die Trompete sollte kühl (5–7 Grad) gehalten werden, kann aber unabhängig von der Lagerung im Dunkeln oder im Licht in den Winterschlaf fallen. Halten Sie die Pflanze wärmer (ca. 14–16 Grad) – kann sie den ganzen Winter über blühen.
Engelstrompete vermehren – Samen voller Überraschungen
Sobald Sie eine einzelne Engelstrompete haben, können Sie problemlos weitere anschaffen. Engelstrompeten können sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge vermehrt werden. Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Vermehrungsmethoden: Aus dem Steckling wächst genau die Pflanze heran, von der Sie ihn entnommen haben, während die Samen voller Überraschungen stecken. Jeder Samen hat seine eigene genetische Zusammensetzung, und aus Samen zweier verschiedener Früchte desselben Baumes können sehr unterschiedliche Pflanzen wachsen.
Nehmen Sie einen Steckling von
Wenn Sie es mit Stecklingen versuchen möchten, wählen Sie einen halb verholzten Zweig: Das bedeutet, der Zweig ist auf dem Weg vom jungen, krautigen Trieb zum vollwertigen Zweig. Schneiden Sie einen etwa 10 cm langen Steckling ab, brechen Sie die Blätter ab und stecken Sie ihn in einen Topf mit lockerer Blumenerde oder Sand.
Sie können ein paar Blätter oben lassen, aber dann müssen Sie die Erde noch sorgfältiger feucht halten. Der Topf sollte warm gehalten werden – bei 20–25 Grad – und nach drei bis vier Wochen hat Ihr Steckling Wurzeln gebildet und kann in einen größeren Topf umgepflanzt werden. Halten Sie die Erde ständig feucht, aber nicht nass. Sie können den oberen Teil des Topfes zu Ihrem Vorteil mit Plastikfolie umwickeln.
Ernte von der Frucht der Trompete
Wenn Sie es stattdessen mit Samen versuchen möchten, sollten Sie diese von der Trompetenfrucht gewinnen. Sie können sie entweder frisch aussäen oder trocknen. Wenn Sie sich für die Trocknung entscheiden, sind die Samen bei Zimmertemperatur bis zu einem Jahr und im Kühlschrank 5-10 Jahre haltbar. Die Samen können erst geerntet werden, wenn sie vollreif sind. Das ist der Fall, wenn sie etwa 8 Monate am Baum hängen – also den Winter über.
Die Samen werden in feuchte Erde oder Sand gesät. Halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass. Dies erreichen Sie zum Beispiel durch tägliches Besprühen mit Wasser. Stellen Sie die Keimschale an einen dunklen Ort, bis die Samen gekeimt sind und Keimblätter entwickelt haben. Stellen Sie die Schale dann an einen sonnigen Standort. Nach einigen Wochen können Sie die Samen in eigene kleine Töpfe umpflanzen. Die Samen, die Sie auch kaufen können, werden einen Zentimeter tief gesät und können das ganze Jahr über ausgesät werden. Sie keimen nach 2–6 Wochen und es dauert 4–8 Monate, bis die erste Blüte erscheint.
Brugmansia arborea ist die einzige Art, die sich selbst bestäuben kann. Um mit Samen einer anderen Art Erfolg zu haben, benötigen Sie mindestens zwei Pflanzen. Eine Engelstrompete kann nicht mit einem eigenen Steckling bestäubt werden – die andere Pflanze muss genetisch anders sein.

Schädlinge und Unglück
Wer seine Engelstrompete gut pflegt, wird mit Hunderten von Blüten belohnt. Doch auch der sorgfältigste Hobbygärtner kann einmal Probleme bekommen.
Wenn Ihr Engelstrompeter nicht gedeiht
Gelbe Blätter sind meist ein Zeichen für Düngermangel, insbesondere Stickstoffmangel. Geben Sie Ihrer Pflanze mehr Lebensgrundlage.
Nach oben gerichtete Blätter sind ein Zeichen für eine akute Überdüngung. Dies ist in der Regel unbedenklich und sollte sich innerhalb eines Tages legen. Zur Sicherheit können Sie den Topf auch ohne Untertopf ausgiebig gießen.
Weiße, trockene Blätter sind ein Zeichen für Sonnenbrand. Stellen Sie Ihre Pflanze an einen Ort, an dem sie weniger direktes Sonnenlicht bekommt.
Wenn Ihre Pflanze ungebetene Gäste bekommt
Engelstrompeten sind anfällig für Schädlinge.
Blattläuse sind ein besonders häufiger Gast. Die Läuse sitzen auf der Blattrückseite und besonders auf den neuen Blättern. Blattläuse lassen sich mit Insektenschutzseife bekämpfen. Diese können Sie selbst aus einem Teil Seife, einem Teil Alkohol und sieben Teilen Wasser mischen. Sie sollten die Pflanze tropfnass besprühen und dies alle drei Tage wiederholen. Auch Wollläuse mögen Engelstrompeten und werden auf die gleiche Weise wie Blattläuse bekämpft.
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Spinnmilben sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Anzeichen für Spinnmilben sind braune Flecken auf den Blättern und hängende, traurig aussehende Blätter. Anschließend bildet sich ein feines Gespinst auf der Pflanze. Milben werden auf die gleiche Weise wie Läuse bekämpft, allerdings ist etwas mehr Ausdauer erforderlich.