Wenn die Kälte und der Frost des Winters einsetzen, bedeutet das meist Abschied von den bunten Blumenbeeten im Garten. Ein langweiliger Anblick, selbst für den engagiertesten Gärtner, der den Pflanzen in den Frühlings- und Sommermonaten gerne beim Wachsen zusieht.
Es gibt jedoch durchaus Pflanzen, die die Wintermonate überstehen und blühen. Ein gutes Beispiel ist die Christrose – die trotz ihres Namens nichts mit der Familie der Rosengewächse zu tun hat.
Falls Sie diese schöne Pflanze noch nicht kennen, finden Sie hier einen kurzen Leitfaden zur Christrose und ihren besonderen Eigenschaften. Außerdem erhalten Sie einen Einblick, wie Sie ihr optimale Wachstumsbedingungen bieten.
Christrose – ein eher irreführender Name
Man könnte meinen, die Christrose sei mit der traditionellen Rose verwandt. Doch der Name rührt nicht von ungefähr – sie gründet sich lediglich auf der optischen Ähnlichkeit mit der Rose. Die immergrüne Staude gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist ursprünglich in den Gebirgsregionen des Balkans und der Alpen beheimatet, wo sie trotz des kalten Klimas eine erstaunliche Blütenpracht entwickelt hat.
Daher wird sie auch oft als Winterjuwel bezeichnet. Obwohl sie in Bergregionen am besten gedeiht, kommt sie auch in dänischen Privatgärten problemlos zurecht.
Vielleicht kennen Sie die Christrose schon, ohne es zu wissen. Die Pflanze ist unter zahlreichen weiteren Namen bekannt, wie zum Beispiel dem lateinischen Namen Helleborus, aber auch Schneerose, Schneelilie und Schneeglöckchen. Da die Pflanze auch in der Medizin und Schädlingsbekämpfung eine wichtige Rolle spielt, stoßen Sie vielleicht auch auf Artnamen wie Helleborus und Bärenklau. Helleborus bezieht sich darauf, dass die Pflanze als Nies- und Wundmittel zur Reinigung und Heilung des Körpers verwendet wurde. Als Bärenklau wurde die Pflanze jedoch auch gegen Mäuse und Fliegen sowie Blattflechten eingesetzt und diente unter anderem auch als Schutz vor der Maul- und Klauenseuche.
Die Christrose ist also weit mehr als nur eine schöne Zierpflanze – sie ist in vielerlei Hinsicht auch eine Nutzpflanze.
Die verschiedenen Sorten der Christrose
Wenn von Christrosen die Rede ist, ist meist die ursprüngliche weiße Christrose mit dem lateinischen Namen Helleborus Niger gemeint. Mittlerweile gibt es die Pflanze jedoch in zahlreichen Hybriden – und damit auch in unterschiedlichen Farben. Vor allem in den 1980er Jahren begann man, die Christrose zu veredeln und so völlig neue Sorten auf den Markt zu bringen.
Für echte Kenner wird Helleborus Niger immer das einzig Wahre sein, doch die Wahrheit ist, dass Christrosen und die Helleborus-Arten insgesamt im allgemeinen Sprachgebrauch zu einem weit gefassten Begriff geworden sind.

Eine Art wie Helleborus Orientalis wird oft als Christrosenart bezeichnet, ist aber streng genommen die Osterglockenpflanze, die zu leicht unterschiedlichen Jahreszeiten blüht. Osterglocken können auch leicht unterschiedliche Formen haben.
Ein weiterer Klassiker innerhalb der Nieswurz-Branche ist die rote Sorte mit dem lateinischen Namen Helleborus Abchasicus , aber auch die rosa und violetten Sorten erfreuen sich bei Gartenbesitzern großer Beliebtheit.
Die erwähnte Nieswurz findet man auch unter dem Namen Helleborus foetidus .
Eines der charakteristischen Merkmale der Christrose sind ihre farbigen Kelchblätter und grünen Blütenblätter, was für eine mehrjährige Art etwas untypisch ist. Während die Stängel selbst blattlos sind, sind die Blätter an der Unterseite ziemlich dick und ledrig.
Eine Christrose wird etwa 30 cm hoch und eignet sich daher gut als Bodendecker.
Gehört die Christrose zu den giftigen Gartenpflanzen?
Die einfache Antwort lautet ja. Wenn man sich die Liste der giftigen Gartenpflanzen ansieht, erscheint die Christrose als eine der giftigsten Gartenpflanzen auf der Liste. Das liegt daran, dass sie den giftigen Stoff Stendelwurz enthält, der Hautausschlag in Form von Blasen, beispielsweise an den Händen, verursachen kann. Auch Haustiere können stark auf die Einnahme von Stendelwurz reagieren.
Gartenexperten empfehlen grundsätzlich, bei der Arbeit mit Christrosen im Garten Handschuhe zu tragen. Dies kann beispielsweise beim Jäten von Unkraut oder beim Pflücken der Blüten für einen Strauß der Fall sein.
Wann blüht die Christrose?
Das dänische Wetter kann ziemlich unvorhersehbar sein. Daher ist es schwierig, genau vorherzusagen, wann Ihre Christrosen blühen werden. Normalerweise wird gesagt, dass Christrosen zwischen Dezember und April blühen, aber die Blütezeit kann auch vom strengen Winter abhängen. Bei einem relativ milden Winter können Christrosen durchaus schon im Dezember blühen.
Typischerweise keimen Christrosen jedoch erst etwa im Februar und blühen dann gut 10-12 Wochen lang. Es ist kein unbekanntes Phänomen, dass Christrosen durch Kälte und Frost leicht beeinträchtigt werden können, die Blüten kommen aber gut durch die gesamte Zeit und strahlen, sobald die Wintersonne wieder hoch am Himmel steht.
Viele Menschen entscheiden sich dafür, ihre Christrosen zur Weihnachtszeit im Haus zu behalten und sie anschließend im Garten auszupflanzen. Dies macht die Christrose auch zu einer beliebten Alternative zu beispielsweise Weihnachtssternen, die oft erst blühen und dann einfach weggeworfen werden.
Schaffen Sie die richtigen Bedingungen für die Christrose
Es ist nicht unwichtig, wo Sie Ihre Christrose platzieren – und hier sollten Sie darüber nachdenken, einige der Bedingungen nachzuahmen, an die die traditionelle Christrose gewöhnt ist.
Die Christrose gedeiht besonders gut in kalkhaltigem Humusboden und sollte an einem sonnigen und schattigen Standort, vorzugsweise in Form eines Wanderschattens, stehen. Manche Gartenbesitzer setzen die Christrose auch als Bodendecker in Beeten unter Bäumen und Sträuchern ein. Man kann sie auch problemlos in Töpfe pflanzen – am besten gedeihen Christrosen jedoch im Freilandbeet.
Wenn Sie Ihre Christrose pflanzen, sollten Sie sie etwas tiefer in die Erde pflanzen, am besten etwa 40–50 cm. Nachdem Sie Ihre Christrose gepflanzt haben, können Sie etwas Kalk über die Erde streuen und die Erde besonders gut wässern.
Christrosen können schnell schimmeln, daher sollten Sie vermeiden, sie im Wasser stehen zu lassen. Die Erde muss jedoch ausreichend feucht sein. Christrosen mögen keine zu trockene Erde und reagieren sehr empfindlich auf Trockenheit oder zu viel Nässe.
Christrosen können grundsätzlich das ganze Jahr über gepflanzt werden. Vermeiden Sie jedoch strenge Frostperioden. Ein guter Pflanzzeitpunkt ist der Herbst, damit das Wurzelwerk für die Winterzeit, die Hochsaison der Christrose, gut Halt finden kann.
Wann sollte ich meine Christrose beschneiden?
Wie bereits erwähnt, ist es ganz normal, dass Ihre Christrose etwa im Februar neue Triebe austreibt. Dann können Sie auch mit dem Rückschnitt Ihrer Christrose beginnen und verblühte Blüten entfernen. Denken Sie auch daran, alte Blätter mit einem Fungizid zu entfernen, damit die neuen Blätter nicht infiziert werden.
Warum blüht meine Christrose nicht?
Wenn Ihre Christrose Schwierigkeiten beim Blühen hat, kann dies ein Zeichen für einen Kalziummangel sein. Sie können versuchen, im Frühjahr mit Kalziumnitrat zu düngen. Denken Sie außerdem daran, regelmäßig und gründlich zu gießen. Sollten Sie feststellen, dass Ihre Christrose aktuell nicht blüht, sollten Sie sich darauf einstellen, dass sie möglicherweise erst in der nächsten Saison wieder besser aussieht. Unter Gartenbesitzern ist außerdem bekannt, dass es einige Saisons dauern kann, bis Christrosen besonders prächtig aussehen.