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Quittenbäume - Der große Leitfaden

Quitten sind sowohl heimelig als auch verführerisch exotisch. Vielleicht hingen sie schon im Garten Ihrer Urgroßmutter an den Bäumen, wo sie zu Gelees und Marmeladen verarbeitet wurden. Und doch sind Quitten, gemischt mit Mandeln, Granatäpfeln und Hibiskus, eine Zutat in vielen würzigen und duftenden arabischen Gerichten.


Quitten sind vielseitig einsetzbar und der Baum selbst ist eine wunderschöne Ergänzung für jede Flora. Er wird nicht sehr hoch und passt in die meisten Gärten, ist farbenfroh und dekorativ und duftet herrlich – sowohl während der Blüte als auch während der Reifezeit. Lesen Sie weiter und lassen Sie sich inspirieren.

Was ist eine Quitte?

Die Quitte ist ein Obstbaum, der einem Apfel- oder Birnbaum ähnelt. Sie stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten, wo sie bereits vor 5.000 Jahren angebaut wurde. Die Römer brachten die Frucht nach Nordeuropa und damit nach Dänemark, wo die Quitte seit über hundert Jahren Teil der kulinarischen Tradition ist.

In der Natur wird der Baum bis zu 8 Meter hoch, in dänischen Gärten wird er jedoch selten höher als 4 Meter. Noch vor 150 Jahren war der Baum in dänischen Gärten weit verbreitet und die Früchte wurden in vielen verschiedenen Gerichten verwendet.

Ein schöner Baum im Garten

Quittenbäume sind sehr dekorativ mit rötlichen Blattstielen und frischgrünen Blättern, die im Herbst in feinen Gelbtönen spielen. Die Rinde ist so dunkelbraun, dass sie fast schwarz wirkt, und die Krone ist breit und rund. Die Schoten sind 5–10 cm lang und herzförmig mit einer flaumigen Unterseite und einer glänzenden Oberseite. Der Baum trägt im Mai 5 cm große weiße oder rosa Blüten. Die Blüten erinnern an Apfelblüten, duften angenehm und sind bei Bienen beliebt. Wenn Sie also einen Baum pflanzen, helfen Sie auch der Natur auf ihrem Weg.

Der Baum trägt im Frühsommer flaumige Früchte, die im September/Oktober geerntet werden können. Die Größe der Früchte variiert je nach Sorte stark und kann zwischen 150 Gramm und einem Kilo wiegen. Lassen Sie die Früchte möglichst lange liegen, ernten Sie sie aber vor dem ersten Frost – sie vertragen keine zu niedrigen Temperaturen. In Ihrer Obstschale überwintern sie hingegen gut.

Wofür kann man Quitten verwenden?

Die Quitte ist reich an Vitamin C und dem Stoff Pektin, der als Geliermittel wirkt. Wächst die Frucht im Süden, kann man sie mit (sehr) gutem Willen roh essen, in Dänemark ist sie jedoch zu hart und bitter. Gekocht verändert sie ihren Charakter völlig und schmeckt fantastisch.

Schnaps und Weihnachtsgebäck

Quitten eignen sich für Gelee, Marmelade, Obstkuchen und alles, wofür man sonst Äpfel und Birnen verwenden würde. Das Wort Marmelade leitet sich vom portugiesischen Wort für Quitte ab: marmelo. Man kann aus Quitten auch Wein brauen, Schnaps herstellen oder Quittenbrot backen. Quittenbrot ist eigentlich gar kein Brot, sondern gekochtes Fruchtpüree mit Zucker – es ähnelt Weingummi oder türkischem Honig. Traditionell wurde es als Weihnachtssüßigkeit verwendet.

Den guten Geschmack über den Winter bewahren

Quittentee ist sehr aromatisch und rund im Geschmack. Sie können den Tee selbst zubereiten, indem Sie frische Fruchtscheiben in Ihren schwarzen Tee geben. Zum Beispiel eine halbe Quitte auf einen halben Liter kochendes Wasser und einen Esslöffel schwarzen Tee. Sie können dünne Quittenscheiben auch im Backofen bei 50 Grad trocknen und so den guten Geschmack bewahren, um ihn einfach in den Tee zu geben, auch wenn die Saison vorbei ist.

Welche Quittenarten gibt es?

Quitten gibt es – dem Namen nach – sowohl als Strauch als auch als Baum. Sie werden feststellen, dass viele Menschen die Unterscheidung nicht kennen und es daher schwierig sein kann, die verschiedenen Pflanzentipps im Internet zu verstehen. Hier ist daher eine kurze Anleitung zur Unterscheidung:

Die Echte Quitte ist ein Baum – und wird oft auch Apfelquitte oder Birnenquitte genannt, beide tragen den lateinischen Namen Cydonia oblonga. Oblonga bedeutet länglich, und die Früchte können länglich sein. Cydonia stammt aus der Stadt Kydonia – oder Cydonia – auf Kreta. Der Überlieferung nach sollen dort viele schöne Quittenbäume gewachsen sein.

Apfel- und Birnenquitte unterscheiden sich lediglich in der Form der Frucht – Geschmack und Verwendung sind gleich. Und die Früchte vom Quittenbaum lassen sich wirklich vielseitig verwenden.

Japanische Quitten gehören nicht zur Familie

Die Sträucher, Große und Kleine Japanische Quitte genannt, werden vor allem zu Dekorationszwecken angebaut. Die Früchte sind sehr hart und können nur für Gelee verwendet werden. Die lateinischen Namen der beiden Sträucher lauten Chaenomeles japonica und Chaenomeles speciosa. Botanisch haben die Sträucher nichts mit dem Quittenbaum gemeinsam – die Früchte ähneln sich jedoch.

Nicht alle Quittensorten sind für das dänische Klima geeignet. Hier stellen wir drei Sorten vor, die alle in unseren Breitengraden gut gedeihen.

Cydonia oblonga 'Lescovac'

Der Baum wird 150–175 cm hoch. Er blüht im Mai mit rosa Blüten, aus denen sich im September/Oktober Früchte entwickeln. Lescovac, eine Birnenquitte, gedeiht in Sonne und Halbschatten.

Cydonia oblonga 'Portugiesische Birne'

Die Portugiesische Birnenquitte wird 200–250 cm hoch. Der Baum trägt im Mai große rosa Blüten, aus denen sich im September/November Früchte entwickeln. Die Sorte ist auch als „Portugiesischer Apfel“ erhältlich und wird vielerorts als gute, ertragreiche Sorte empfohlen.

Cydonia oblonga 'Konstantinopel'

Constantinople wird 150–200 cm hoch und blüht im Mai mit mittelgroßen weißen Blüten. Die Früchte reifen im Oktober/November. Der Baum, eine Apfelquitte, gedeiht in Sonne und Halbschatten.

Wie man einen Quittenbaum pflanzt

Das Einpflanzen eines Quittenbaums ist ganz einfach. Graben Sie ihn einfach so tief ein, wie er im Topf war. Lassen Sie die Erde rund um den Baum in einem Durchmesser von etwa 60 cm frei. Solange der Baum noch klein ist, können Sie die Erde mit Mulch oder einer nährstoffreichen Schicht organischen Bodenverbesserers bedecken, damit der Boden nicht so leicht austrocknet und Sie ihn in Trockenperioden gießen können. Wenn der Baum wächst, können Sie den Mulch durch Bodendecker ersetzen.

Ihr Baum sollte an einem warmen, windgeschützten und sonnigen Standort stehen. Der Pflanzzeitpunkt ist nicht so wichtig – solange kein Bodenfrost herrscht.

Ursprünglich wuchs der Quittenbaum auf Waldlichtungen, wo der Boden kalkarm war. Auch heute noch bevorzugt der Baum sauren und humusreichen Boden. Doch der Quittenbaum gedeiht in vielen unterschiedlichen Bodenqualitäten und wird wahrscheinlich in jedem Boden wachsen und Früchte tragen – solange er ausreichend Platz hat und die Sonne ihn erreichen kann.

Quittenbaum

Pflege und Schnitt von Quittenbäumen

Ein Rückschnitt ist bei einem Quittenbaum nicht notwendig. Er sollte vor allem dann erfolgen, wenn erkrankte Äste aufweist oder der Baum aufgrund der Beschattung durch andere, größere Bäume schief wächst.

Quitten blühen an den einjährigen Trieben, also an den neuen Trieben. Daher sollte beim Rückschnitt die alte Krone ausgedünnt werden. Pro Saison sollten Sie nicht mehr als 1/3 der alten Äste entfernen – sonst schwächen Sie den Baum ab. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, die neuen Triebe abzuschneiden – wenn Sie die Spitzen Ihres Baumes abschneiden, sieht er erstens nicht schön aus und zweitens blüht er nicht.

Düngen Sie Ihren Baum im April, genau wie Ihren Apfel- und Birnbaum. Das bedeutet, dass Sie einen Dünger ausbringen sollten, der langsam freigesetzt wird und daher lange wirkt – wir empfehlen immer eine organische Bodenverbesserung.

Der Quittenbaum wird fast nie von Krankheiten oder Schädlingen befallen.

Vermehrung von Quittenbäumen

Die überwiegende Mehrheit der Quittenbäume ist selbstbestäubend, sodass Sie nur einen Baum benötigen, um reife Früchte und Samen zu erhalten. Sie können natürlich einen neuen Quittenbaum pflanzen, erwarten Sie aber nicht, dass er wie ein Quittenbaum aus der Baumschule aussieht.

Die meisten Quittenbäume, die Sie kaufen, sind auf Unterlagen veredelt. Dabei muss es sich nicht unbedingt um Quitten handeln, sondern es können beispielsweise auch Apfelstöcke sein. Ebenso werden Birnen oft auf Quittenstöcke veredelt. Der Reiz der Samenvermehrung liegt jedoch in der Unvorhersehbarkeit und der Tatsache, dass man daraus eine völlig einzigartige Pflanze erhält.

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