Ein Rasenlüfter reißt den Rasen auf, damit die Graswurzeln mehr Luft bekommen. Außerdem ist er eine effektive Methode, um Moos aus dem Rasen zu entfernen. Auch wenn der Rasen danach katastrophal aussieht, ist das Endergebnis der gesunde und grüne Traumrasen, den Sie sich immer gewünscht haben.
Lesen Sie hier, wann und wie Sie einen Rasenlüfter einsetzen – und welche Alternativen es gibt.
Der Traumrasen sollte im Idealfall einem dichten, grünen Teppich im Garten ähneln. Deshalb bricht es uns das Herz, wenn der Rasen plötzlich größere oder kleinere Stellen aufweist, an denen das Gras lichter wird. Oder – noch schlimmer – wenn Moos im Rasen zu wachsen beginnt.
Dadurch entstehen große, stumpfe Polster, die das teppichartige Erscheinungsbild stören und bei trockenem Sommer sehr leicht gelb und stumpf werden.
Aus diesem Grund bilden sich Moos und dünne Stellen im Rasen.
Sowohl schütteres Gras als auch Moos sind Anzeichen dafür, dass dem Rasen Kalk und Dünger fehlen. Doch selbst mit Kalken und Düngen wird man das Moos nicht los. Vor allem nicht, wenn der Rasen Bereiche hat, die durch Bäume oder Gebäude beschattet werden. Moos gedeiht dort meist, weil der Schatten die Feuchtigkeit im Boden speichert.
Sie müssen den Rasen also nicht nur kalken und düngen, sondern auch das Moos physisch entfernen. Dies geschieht mit einer speziellen Maschine, einem sogenannten Rasenbelüfter.
Mehr zur Moosvorbeugung lesen Sie in diesem Beitrag zum Thema Moos im Rasen .
Wie funktioniert ein Rasenbelüfter?
Der Rasenbelüfter ist eine Maschine, die mit einer Reihe kleiner Klingen die Rasenoberfläche aufreißt. Dadurch wird die oberste Erdschicht gelockert, sodass die Graswurzeln mehr Luft bekommen – daher der Name „Rasenbelüfter“. Gleichzeitig entfernt der Rasenbelüfter aber auch abgestorbenes Gras, verwelkte Graswurzeln, Schneeschimmel und Moos.
Den Rasenlüfter gibt es in verschiedenen Ausführungen, wahlweise mit Benzin- oder Elektromotor. Es stehen zwei verschiedene Messertypen zur Verfügung, die den Rasen entweder schneiden oder „harken“.
Das Modell mit den scharfen Klingen ist sehr zu empfehlen, da es das Wachstum des Grases am effektivsten fördert, indem es die Wurzeln der Graspflanzen abschneidet, sodass diese neue Triebe bilden. Es dringt auch tief genug ein, um die Filzschicht des Rasens zu entfernen, die mit der Zeit so dick werden kann, dass sie das Wachstum beeinträchtigt.
Ein Federbelüfter ist schonender für den Rasen als ein Messerbelüfter. Dieses Modell ermöglicht eine schonendere Behandlung, die Moos sehr effektiv entfernt und die Aussaat neuer Grassamen erleichtert.
Stufenlose Einstellung der Schnitttiefe
Allen Modellen ist gemeinsam, dass Sie die Schnitttiefe der Messer in den Rasen individuell einstellen können. Dies geschieht stufenweise, meist in 4 Stufen. Wie tief Sie schneiden möchten, hängt ganz von der Dichte des Rasens und der Moosverwurzelung ab.
Als Ausgangspunkt empfiehlt es sich, Stufe 2 oder 3 zu wählen und dann an den moosigsten Stellen die Tiefe nach unten anzupassen. Sollte die Tiefe für die Maschine eine Herausforderung darstellen, können Sie die Messer natürlich auch eine Stufe höher einstellen.
Rasenlüfter, Vertikutierer oder Moosentferner – liebes Kind hat viele Namen
Der Rasenlüfter wird auch Vertikalschneider oder einfach Moosentferner genannt. Grundsätzlich gibt es zwischen den drei Gerätetypen keinen Unterschied. Sie sind gleich aufgebaut, erledigen die Arbeit auf die gleiche Weise und liefern das gleiche Ergebnis. Einzig die unterschiedlichen Messer und Federn sind erwähnenswert.
Moosentferner für den Gartentraktor
Allerdings solltest du dir darüber im Klaren sein, dass das, was manche Rasentraktorhersteller als Moosentferner bezeichnen, nicht ganz dasselbe leistet wie motorisierte Rasenbelüfter. Es handelt sich dabei um ein Werkzeug, welches hinten an deinem Rasentraktor befestigt wird. Dieses zieht es durch den Rasen, wenn du mit dem Rasentraktor darüber fährst.
Es handelt sich dabei allerdings lediglich um einen Rechen mit langen, dünnen Zinken, der in den Rasen eindringt. Er reißt Moos, abgestorbene Blätter und – sofern Sie gleichzeitig mähen – einen Teil des Grasschnitts heraus und versorgt die Graswurzeln zusätzlich mit etwas Luft. Er arbeitet jedoch bei weitem nicht so effektiv wie ein echter Rasenbelüfter.
Moosentferner zum Aufstreuen auf den Rasen
Schließlich gibt es noch eine dritte Art von Moosentferner, die Sie wie Dünger auf dem Rasen verteilen. Darauf kommen wir später im Artikel noch zurück.
Sammler oder nicht?
Die meisten Rasenlüfter verfügen über einen hinter der Maschine montierten Auffangbehälter, der Moos, Laub und Graswurzeln sowie andere Abfälle auffängt. Es ist sinnvoll, sich für ein solches Modell zu entscheiden. So müssen Sie die Abfälle nach dem Vertikutierer nicht mehr zusammenharken. Außerdem schont dies den Rasen vor einem anschließenden Harkengang.
Die Standardgröße des Fangkorbs beträgt ca. 50 Liter. Wie weit Sie zwischen den einzelnen Entleervorgängen fahren können, hängt ganz davon ab, wie viel Moos, abgestorbene Graswurzeln usw. sich im Rasen befinden. Je stärker der Rasen befallen ist, desto häufiger muss der Fangkorb geleert werden.
Sollten Sie sich für einen elektrischen oder einen benzinbetriebenen Rasenbelüfter entscheiden?
Wie bereits erwähnt, gibt es sowohl elektrische als auch benzinbetriebene Rasenlüfter, die im Prinzip die gleiche Leistung erbringen.
ABER: Bei sehr dichtem und widerspenstigem oder sehr großem Rasen ist ein Benzinmodell am sinnvollsten.
Erstens, weil Sie deutlich mehr Motorleistung erhalten – Sie müssen also nicht mehrmals durch den Rasen fahren, um das Moos effektiv zu entfernen. Oder das Gerät bleibt im Rasen hängen, sodass Sie die Messer ein oder zwei Stufen höher heben müssen.
Zweitens entfällt die Wartezeit für das Aufladen des Rasenlüfters. Denn bei Rasenflächen, die deutlich größer als 600 bis 800 Quadratmeter sind, reicht eine Akkuladung für Ihren elektrischen Rasenlüfter nicht aus. Das bedeutet Wartezeiten, während der Rasenlüfter auflädt.
Hier läuft die benzinbetriebene Maschine munter weiter. Lediglich zum Tanken ist eine Pause nötig. Hier kann aber direkt nach dem Tanken weitergearbeitet werden.
Wann sollten Sie einen Rasenbelüfter auf Ihrem Rasen verwenden?
Grundsätzlich können Sie einen Rasenlüfter das ganze Jahr über verwenden. Die besten Ergebnisse erzielen Sie jedoch, wenn Sie ihn im zeitigen Frühjahr oder Herbst einsetzen. Zum Beispiel Ende März oder Anfang April, bevor das Gras richtig zu wachsen begonnen hat, oder Ende August, wenn die Wachstumsbedingungen für neue Grassamen oft gut sind.
Der Betrieb des Rasenbelüfters im zeitigen Frühjahr hat noch einen weiteren Vorteil: Bis zur Sommersaison kann der Rasen wieder schön aussehen.
Nutzen Sie unseren smarten Rasenkalender zu Ihrem Vorteil.
Denn der Rasenlüfter hinterlässt den Rasen in einem Zustand, der weit entfernt ist vom Traum vom ewig frischen, grünen Teppich im Garten. Es sieht sogar fast so aus, als hätte man versucht, den gesamten Rasen absichtlich aufzureißen – und das hat man tatsächlich.
Der Rasenlüfter lässt das Gras locker, sodass es in Büscheln steht. Gleichzeitig gibt es große kahle Stellen, an denen sich Moos breitgemacht hat – und nun entfernt wurde. Gleichzeitig bleibt ein Mooshaufen zurück, den Sie loswerden müssen.
Am einfachsten ist es, den Kompost zum Wertstoffhof zu bringen und als Gartenabfall zu entsorgen. Alternativ können Sie ihn auch auf Ihren eigenen Komposthaufen bringen. Achten Sie dann aber darauf, ihn so zu vergraben, dass er kein Sonnenlicht abbekommt. Wenn das passiert und der Komposthaufen im Schatten liegt, kann Moos auf Ihrem Komposthaufen wachsen – und das ist nicht ratsam. Denn dann besteht die Gefahr, dass sich überall, wo Sie Komposterde hingeben, Moos bildet.
Warten Sie, bis es einige Tage trocken ist
Wenn Sie sich das Entfernen des Mooses besonders einfach machen möchten, warten Sie mit dem Starten des Rasenlüfters eine Trockenperiode von 3–5 Tagen ab.
Durch die Trockenheit ist dem Moos viel Feuchtigkeit entzogen. Dadurch kann der Rasenlüfter das Moos leichter durchschneiden und es ist nicht ganz so schwer, wenn Sie es entfernen müssen.
Wird der Rasen wieder schön?
Aber wie sieht es mit dem Rasen aus? Wird er wieder schön?
Ja, nach drei bis vier Wochen ist der Rasen wieder schön und ordentlich nachgewachsen. Sie sollten dem Gras dabei helfen, indem Sie die Stellen, an denen das Moos das Gras erstickt hat, nachsäen.
Unseren tollen Ratgeber zum Thema Nachsaat können Sie hier lesen.
Auch eine Kalk- und Düngerschicht nach dem Vertikutieren des Rasens ist eine gute Idee. Sie verzögert die Neubildung von Moos und sorgt für einen deutlich schöneren Rasen über den Sommer.
Abschließend empfiehlt es sich, den Rasen mit einem sogenannten Topdressing zu bestreuen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Kompostmischung, die den Rasen düngt und gleichzeitig verhindert, dass verbleibende Moossporen Sonnenlicht erhalten. Darüber hinaus schützt das Topdressing die Graswurzeln beispielsweise vor Gänsekäferlarven und anderen Schädlingen, die sich von Gras und Graswurzeln ernähren.