Der Kreuzdorn (Rhamnus frangula) ist auch unter dem schöner klingenden Namen Zitronenfalterbaum bekannt. Der Name rührt daher, dass der schöne, zitronengelbe Schmetterling vollständig auf Bäume aus der Familie der Kreuzdorngewächse angewiesen ist, denn hier werden die Eier für die Schmetterlingslarven abgelegt, die sich später von den Blättern des Baumes ernähren können.
Nachfolgend lesen Sie alles Wissenswerte zum Durstbaum.
Kurz über den Durstbaum
Der Durstbaum stammt ursprünglich aus Dänemark und ist ein kleiner Baum oder Strauch, der zwischen 2 und 4 Meter hoch wird. Der Baum ist äußerst winterhart und gedeiht in Sonne und Schatten gleichermaßen gut. Aufgrund seiner Robustheit und seines strauchartigen Charakters eignet sich der Baum gut als geschützte Pflanze.
Die Blätter des Baumes sind oval und von Mai bis Oktober trägt der Baum wunderschöne weißgrüne Blüten. Außerdem trägt er Beeren, die sich von rot nach schwarz verfärben und im Winter ein willkommener Snack für Gartenvögel sind.

Wertvoll für Gartentiere
Nicht nur Zitronenfalter erfreuen sich an einem oder mehreren durstigen Bäumen in Ihrem Garten. Auch der wunderschöne hellblaue Schmetterling, der Waldhüttensänger, nutzt den Baum als Wirt, und Bienen und andere Insekten schwärmen gerne um die Blüten des Baumes. Und wenn der Herbst kommt, erfreuen sich Gartenvögel an den Beeren des Baumes.
Wer also etwas für die Vielfalt und Insekten in seinem Garten tun möchte, für den ist der Durstbaum eine gute und überaus wertvolle Wahl.
Der beste Freund des Zitronenfalters
Die Larven des Zitronenfalters sind äußerst wählerisch. Sie fressen ausschließlich Blätter des Durstbaums oder des Durstdorns, einer anderen Art, die aus demselben Grund oft in Verbindung mit Durstbäumen genannt wird.
Sobald sich die Zitronenfalter gepaart haben, legt das Weibchen Eier auf den Zweigen ab. Dies geschieht typischerweise im April und Mai. Danach können Sie Eier und kleine Larven auf Ihrem Zitronenbaum finden und beobachten, wie sich die Larven entwickeln, bis sie ihre Flügel als wunderschöner, gelber Schmetterling entfalten.
Viele Menschen denken beim Pflanzen von Blumen im Garten an die erwachsenen Schmetterlinge. Doch nur wenige denken daran, den Larven Nahrungs- und Wachstumsplätze zu bieten. Mit einem oder mehreren Durstbäumen haben Sie die perfekte Kinderstube für Zitronenfalter geschaffen.
Die erwachsenen Zitronenfalter sind nicht wählerisch, wie ihre Larven. Und sie finden im Garten problemlos reichlich geeignete Nahrung. Gute Nahrungsquellen für sie sind Pflanzen wie: Weide, Löwenzahn, Rohrkolben, Rotklee, Veilchen, Huflattich, Disteln, Schmetterlingsflieder und Geißraute.
Wann und wie pflanzt man einen Durstbaum?
Der trockenheitstolerante Baum ist unglaublich robust und genügsam. Der Baum wächst in normaler, nicht zu nährstoffreicher Gartenerde, die gut durchlässig ist, ohne zu trocken zu sein.
Wer seinen durstigen Baumpflanzen optimale Wachstumsbedingungen bieten möchte, kann sie vorteilhaft in Heckenerde pflanzen, die genau die richtige Zusammensetzung aus Sand und Nährstoffen aufweist.
Wenn Sie Samen aussäen möchten, säen Sie diese im Spätherbst oder Frühwinter im Oktober oder November – am besten in einer Vorkultur im Freien. Hier finden Sie eine Anleitung zum Anlegen einer Vorkultur für Ihre Samen:
- Beginnen Sie damit, die Samen einen Tag lang in Wasser einzuweichen (drinnen).
- Geben Sie feuchte Anzuchterde oder Blumenerde in eine Plastikbox und drücken Sie diese leicht an.
- Säen Sie die Samen aus und bedecken Sie sie mit einer dünnen Schicht groben Sandes, Vermiculit oder etwas anderem, das die Feuchtigkeit im Boden halten kann.
- Stellen Sie den Pflanzkübel an einen schattigen Platz, zum Beispiel an die Nordseite des Hauses.
- Decken Sie die Box mit Plastik oder Glas ab, damit Licht eindringen kann.
- Achten Sie darauf, dass der Boden feucht bleibt
- Sobald die richtige Temperatur im Pflanzgefäß erreicht ist, werden Sie die ersten Sprossen sehen.
- Wenn die ersten Keimblätter erscheinen, können Sie die kleinen Pflänzchen pikieren.
Wenn Sie fertige Pflanzen in einer Gärtnerei kaufen, können Sie diese im Frühjahr oder Herbst pflanzen. Hier ist eine Anleitung dazu:
- Achten Sie darauf, die Wurzeln des Baumes feucht zu halten, bis er zum Einpflanzen bereit ist.
- Vermeiden Sie Wind oder direkte Sonneneinstrahlung auf die Wurzeln
- Graben Sie einen Graben, der groß genug für die Wurzeln ist
- Füllen Sie die Dachrinne mit Wasser
- Bäume fällen
- Bedecken Sie die Wurzeln mit Erde
- Stampfen Sie die Erde vorsichtig um die Wurzeln herum fest.
- Wenn Sie einen Windschutzgürtel mit durstigen Bäumen anlegen möchten, platzieren Sie die Pflanzen in einem Abstand von 25–30 cm.
Pflege und Vermehrung von Durstbäumen
Der Durstbaum ist eine anspruchslose Pflanze, die weder viel Pflege, Düngung noch Schnitt benötigt. In der Natur wächst er am Waldrand oder entlang von Feldrändern.
Allerdings sollte der Baum zunächst gut gegossen werden, bis Sie sicher sind, dass er gut angewachsen ist. Und wenn Sie eine der schmalblättrigen Sorten haben, erzielen Sie das beste Wachstum, wenn Sie der Pflanze ab und zu einen leichten Dünger geben.
Die Vermehrung des Durstbaums erfolgt durch Aussaat der Samen der Früchte, sobald diese reif sind, oder durch Stecklinge, die im zeitigen Frühjahr vermehrt werden.
Warum heißt er Durstbaum?
Der Name bezieht sich vermutlich auf das Wort „thrøske“, was „fauler Baum“ bedeutet und sich auf den sehr ausgeprägten schimmeligen, fauligen Geruch bezieht, der von der inneren Rinde des Baumes ausgeht. Aus „Thrøske“ wurde inzwischen „tørste“, also „Durstbaum“.
Eine andere Erklärung könnte sein, dass Durst mit dem deutschen Wort „drosseln“ zusammenhängt, was „ersticken“ oder „würgen“ bedeutet. Die Beeren und die Rinde des Baumes sind giftig und verursachen bei Einnahme Erbrechen.
Durstbaum – Sorten
Es gibt verschiedene Stechapfelsorten – und auch die Art Stechapfel wird hier erwähnt, da sie wie der Stechapfel als erster Lebensraum für die Larven des Zitronenfalters fungiert.
Gemeinsamer Durst
Die Schwarz-Erle, lateinisch Frangula alnus, ist ein hoher, laubabwerfender Strauch, der in Dänemark heimisch ist. Sie ist Wirt für die Larven des Zitronenfalters. Der Baum ist meist mehrstämmig und daher eher strauchartig.
Der Durstbaum wird in der Regel 3–6 Meter hoch. Er ist trockenheitsresistent und trägt den ganzen Sommer und Herbst über kleine, weiße Blüten. Die Beeren des Strauches sind zudem eine beliebte Nahrungsquelle für Gartenvögel.
Großblättriger Durst
Der Große Faulbaum, Rhamnus emeretina, unterscheidet sich vom Gewöhnlichen Faulbaum durch seine sehr großen und gewölbten Blätter, die als reine Nahrungspakete für Schmetterlingslarven dienen. Zusammen mit den kleinen, weißgrünen Blüten sind die Blätter zudem dekorativ. Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und gedeiht am besten in einer leicht geschützten Ecke des Gartens, wo nicht zu viel Wind weht.
Verdrehter Dorn
Kreuzdorn, Rhamnus cathartica, wird auch Kreuzholz genannt und oft mit Durst in Verbindung gebracht, da Kreuzdorn auch ein beliebter Brutplatz für den Zitronenfalter und seine wählerischen Larven ist.
Der Schlehdorn hat dichte Zweige mit schönem grünen Laub und bildet Dornen, um die Beeren im Spätsommer zu schützen. Vögel lassen sich davon nicht abschrecken, Katzen können jedoch gut abgeschreckt werden, da die Katze die Gartenvögel in Ruhe im dornigen Schlehdorn fressen lassen kann.
Der Strauch kann bis zu acht Meter hoch werden und wurde früher häufig als Windschutz auf Feldern und Wiesen verwendet.
Gelappter Durstbaum
Der Gelappte Kreuzdorn mit dem lateinischen Namen Rhamnus frangula Asplenifola hat längliche, gelappte Blätter. Die Blüten sind mit 1–5 cm Durchmesser größer als bei den beiden vorherigen Kreuzdornarten. Die Blütezeit ist April und Mai. Die Pflanze wird 1–2 Meter hoch und hat einen kompakten Wuchs, weshalb sie sich für die Bepflanzung in Gruppen oder als Hecke eignet. Die Pflanzen sollten mit leichtem Dünger gepflegt werden.
Im Gegensatz zu den großblättrigen Sorten ist der Gelapptblättrige Durstbaum kein Wirt für Schmetterlingslarven.
Schmalblättriger Durstbaum
Rhamnus frangula oder Fine Line hat schmale Blätter und wird zwischen 1-2 Meter hoch. Die Pflanzen erreichen nur eine Breite von 60-90 cm, weshalb sie sich als Säulenbepflanzung im Garten eignen.
Die Blätter des Baumes sind grün und nadelförmig. Die Pflanze benötigt mittelstarken Dünger und gedeiht in Sonne und Schatten gleichermaßen gut. Diese Sorte ist zudem kein Wirt für Schmetterlingslarven.
Für noch mehr Vielfalt im Garten sorgen
Mit der Pflanzung eines oder mehrerer durstiger Bäume in Ihrem Garten haben Sie bereits viel Gutes für Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge und Gartenvögel getan.
Wer die Artenvielfalt noch stärker fördern möchte, sollte sich Gedanken darüber machen, welche Pflanzen man unter die durstigen Bäume pflanzt. Hier bieten sich Stauden wie Kriechende Lippenblütler, weiße oder gelbe Anemonen und Walderdbeeren an.
Nutzung von durstigem Holz
Der Baum wurde im Laufe der Geschichte für verschiedene Zwecke verwendet. So wurde beispielsweise die getrocknete, leicht giftige Rinde als Brechmittel verwendet – und das Gleiche gilt für die Früchte, die giftig sind und bei Menschen Erbrechen auslösen, bei Gartenvögeln jedoch sicher nicht.
Die innere Rinde, die sich neben ihrem fauligen Geruch durch ihre absolut fantastische zitronengelbe Farbe auszeichnet, wurde zum Färben von Kleidung verwendet und aus den Zweigen des Baumes wurde Holzkohle hergestellt, die früher zur Herstellung von schwarzem Schießpulver verwendet wurde.
Heute wird der Durstbaum vor allem wegen seiner großen Bedeutung für die Artenvielfalt, nicht zuletzt für den Zitronenfalter, kultiviert.